Der Entwurf antwortet auf die Frage, in welcher räumlicher Beziehung unterschiedliche Zeitschichten der baulichen Entwicklung zueinander stehen. Ausgehend vom Ort und von vorhandenen Vermächtnissen an Bodendenkmälern wird die Geschichte des Ortes neu erzählt. Das Einfügen von Architekturen (Hotelnutzung mit Tiefgarage) gibt der neuen Geschichte Raum, vor allem mittelalterliche Einflüsse im verbindenden öffentlichen Raum neu zu erfahren. Wesentliche raumbildende Faktoren hierfür sind die Unregelmäßigkeit der Raumkanten und Dachneigungen sowie das Freihalten von Blick-und Wegebeziehungen zwischen den Einfügungen und in deren Verhältnis zum Bestand von Bauten und Freiräumen. Der Entwurf von Bebauung und Freiräumen betrachtet das Baufeld als ein gefasstes Quartier, gerahmt von Kasernen und Domplatz mit Domeingangshalle im Norden, Feldmauer im Süden und Bestandsgebäuden zur Wallstrasse hin. Bei Respektierung der Höhen der ehemaligen Kasernen und der Blickbeziehungen zur Kaiserpfalz hin, entsteht unter Ausnutzung der Topographie ein neues Quartier mit angemessenen Baumassen und attraktiven differenzierten Freiräumen. Die gezielte Setzung von drei miteinander verwandten Bausteinen, die nahezu die Dimensionen von Baublöcken der Altstadt einnehmen, formt eine attraktive Mitte mit vielfältigen öffentlichen und gastronomischen Nutzungen. Sie geben den Nachbarn angemessenen Raum, erhalten Vorfelder für die öffentlichen Gebäude, nehmen Wegebeziehungen auf und schaffen neue Bewegungsräume für die zahlreichen Besucher der Stadt Goslar.